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1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 127

1888 - Leipzig : Engel
— 127 — Zeit. Die dortigen portugiesischen Juden, welche wegen ihrer strengen Redlich-keit hei ihren christlichen Mitbürgern in hohem Ansehen standen, machten von iliren Reichthümern den edelsten Gebrauch. Isaak (Antonio) Suasso, von demselben König Karl Ii. von Spanien, der bei dem grossen Auto-da-Fe in Madrid 1632 viele Juden verbrennen liess. zum Baron Avernes de Gras ernannt, schoss Wilhelm von Oranien zu seinem Zuge nach London 2 Millionen Gulden unverzinslich vor. Abraham und Jakob de Pinto gründeten ein Lehrhaus in Rotterdam und deren Söhne Jakob und Isaak, welche 2 Millionen hinterliessen, bedachten in ihrem Testamente den Staat und die Gemeinde, jüdische und christliche Geistliche. Die Pereyras gründeten mit einer halben Million Waisenhäuser in Amsterdam. Grosse Dienste leistete Francisco Molo dem holländischen Staat und Daniel Abensur dem König von Polen. Ein bleibendes Denkmal der Opferwilligkeit setzten sich die reichen Osorios, Costas, Curiels u. A. in der grossen amsterdamer Synagoge, welche mit einem Kostenaufwande von 200000 Gulden erbaut wurde (1675) und zu den schönsten jüdischen Gotteshäusern noch heute gerechnet wird. § 11. Die Juden im deutschen Reiche. Das Mittelalter, das im Allgemeinen mit dem 15. Jahrhundert schliesst, dauerte für die Juden in Deutschland auch im 16. und 17. Jahrhundert noch fort. Wohl ernannte Kaiser Maximilian I. den gelehrten Jakob Jechiel Loans, der den Kaiser Friedrich Iii. bis zur Sterbestunde ärztlich behandelt hatte, zu seinem Leibarzt und Joseph Loans aus Rosheim (Jossel Rosheim) zum Vertreter der deutschen Judenheit auf den Reichstagen, nichtsdestoweniger hörten die Anklagen wegen Hostienschändung und Kindermord, die Judenhetzen und Judenverfolgungen nicht auf; nach wie vor lebten die Juden als Fremdlinge und Kammerknechte in ihren Judengassen, von der Gesellschaft getrennt, vom Pöbel verhöhnt. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts hatte es der deutsche Judenhass besonders auf die Vernichtung des Talmud abgesehen. Zwei getaufte Juden, Johann Pfefferkorn aus Mähren, der, nachdem er einen Diebstahl begangen, sich taufen liess, und Victor von Karben, denuncirten den Dominicanern in Köln, an deren Spitze der gewaltthätige Hoogstraten stand, den Talmud und die jüdischen Schriften. In mehreren giftigen Schmähschriften hetzte Pfefferkorn gegen die Juden und ermuthigte die Fürsten sie zu vertreiben und Scheiterhaufen für die jüdischen Bücher zu errichten. Die Schwester des Kaisers Maximilian, die bigote Kunigunde, wusste er zu überreden, dass nach Vernichtung der jüdischen Schriften die Juden sich zum Christenthum bekennen würden, und es gelang ihm von dem Kaiser die Vollmacht zu erwirken, alle jüdischen Schriften überall im deutschen Reiche zu untersuchen und zu vernichten. Schon hatte er sein elendes Handwerk in Frankfurt a. M., Worms, Bingen und ändern Orten mit Eifer betrieben, da nahm sich der Juden und ihres Schriftthums ein Mann von hervorragender Bedeutung an: Johann Reuchlin, geb. zu Pforzheim 1455. Er hatte sich, der Zeitrichtung huldigend, in die Kabbala versenkt und infolge dessen sich mit

2. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 131

1888 - Leipzig : Engel
- 131 - dem Verfasser der auch ins Deutsche übersetzten jüdischen Chronik „Zemach David“, dem Freunde Kepler’s und Tycho’s de Brahe, in Verbindung stand. Durch seinen ausführlichen Commentar zur Mischna, „Tosefot Jomtob“, der den meisten Mischna-Ausgaben beigedruckt ist, früh berühmt geworden, wurde Heller 1624 als Rabbiner nach Nikolsburg und noch in demselben Jahre nach Wien berufen, folgte aber schon 1627 einem Rufe nach Prag. Hier führte er den Vorsitz in der Commission, welche die bedeutende Kriegssteuer unter die Mitglieder der prager und der böhmischen Gemeinden zu repartiren hatte. So gewissenhaft er auch seines Amtes waltete, so wurde er doch von einigen Unzufriedenen bei dem Kaiser angeklagt und böswillig verleumdet. Der Kaiser liess ihn nach Wien bringen und ins Gefängniss werfen. Auf Verwenden einflussreicher Männer wurde er nach 40tägiger Haft in Freiheit gesetzt, aber mit 1000 Reichsgulden bestraft und seines Amtes für verlustig erklärt. Er ging nach Polen, wo neue Leiden ihn trafen, und starb in Krakau, 1654. Ausser einem grossen Commentar zu Ascheri’s Piske Halochot (Maadanne Jomtob), mehreren Bussliedern u. a. schrieb er seine Selbstbiographie (Megillat Eba), die auch ins Deutsche übersetzt ist. Nach Ferdinand’s Ii. Tod wendeten sich die Bürger Wiens an dessen Nachfolger Ferdinand Iii. (1637) mit der Bitte, die Juden zu vertreiben; er beachtete ihre Vorstellungen nicht, sondern nahm sich der Juden seines Reichs schützend an. Den böhmischen Juden ertheilte er wegen ihrer tapfern Verteidigung der prager Kleinseite gegen die Schweden eine Erweiterung ihrer Rechte (1648). Unter Kaiser Leopold I. erreichten die Wiener endlich ihr Ziel: am 28. Februar 1670 erschien ein kaiserlicher Befehl, dass sämmtliche Juden Oesterreich verlassen sollten. Alle Versuche diese Massregel rückgängig zu machen, waren erfolglos. Am 28. Juli 1670 war kein Jude mehr in Oesterreich. Das Judenquartier (am Werd) in Wien wurde Leopoldstadt genannt, auf den Platz der Synagoge wurde eine Kirche, die Leopoldikirche, erbaut. Mehrere wiener Juden zogen nach Berlin und legten den Grund zur Bildung der dortigen Gemeinde; der grösste Theil der wiener Exulanten liess sich in Mähren nieder. Schon nach wenigen Jahren kehrten Juden nach Wien zurück. Zu den ersten, welche in der Residenz wieder Aufenthalt nahmen, gehörte der gelehrte und reiche Samson Wertheimer, der Stammvater einer weitverzweigten Familie, und der Hoffactor Samuel Oppenheimer, ein Verwandter des reichen David Oppenheimer, der, erst Rabbiner in Nikolsburg, dann bis zu seinem Tode (1736) in Prag, der Besitzer einer von ihm angelegten reichhaltigen Bibliothek war, welche sich jetzt in Oxford befindet. Auch Joseph Süss Oppenheimer, der die treuen Dienste, welche er als Finanzmann dem leichtsinnigen Herzog Karl Alexander von Würtemberg geleistet, mit dem Tode bezahlen musste, war ihm verwandt. Einige Jahre später als die beiden Genannten kam Diego de Aguilar nach Wien. Ihnen bot sich bald Gelegenheit, bei der Kaiserin Maria Theresia, bei der sie in Gunst standen, für ihre Glaubensgenossen einzutreten. Die Kaiserin erliess nämlich am 18. December 1744 den Befehl, dass sämmtliche Juden aus Mähren und Böhmen ausgewiesen werden sollten. Die prager Juden, ca. 15000 Seelen, mussten auch wirklich

3. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 134

1888 - Leipzig : Engel
— 134 — Siebenter Abschnitt. Von Moses Mendelssohn Ms auf die Gegenwart. § 1. Moses Mendelssohn. Der Mann, mit dem die neuere Geschichte der Juden beginnt, ist Moses Mendelssohn, nach seinem Geburtsorte Dessau auch Moses Dessau genannt. Er wurde geboren 6. September 1729, in demselben Jahre, in dem auch Lessing das Licht der Welt erblickte. Sein Vater Mendel, ein armer Elementarlehrer und Thorarollenschreiber, ertheilte ihm den ersten Unterricht, übergab ihn aber bald der Leitung des damaligen dessauer Rabbiners David Frankel, der ihn im Talmud unterrichtete und ihm Anleitung zum Verständniss der jüdisch-philo-sophischen Schriften gab; ganz besonders war es das Werk More Nebuchim des Maimonides, dessen Studium sich der Jüngling, freilich auf Kosten seiner Gesundheit, mit glühendem Eifer ergab. „Diesem Maimonides“, sagte er oft scherzend, „habe ich es zuzuschreiben, dass ich einen so verwachsenen Körper bekommen; er allein ist die Ursache davon, aber deswegen Hebe ich ihn doch, denn der Mann hat mir manche trübe Stunde meines Lebens versüsst und so auf der einen Seite mich zehnfach für das entschädigt, um was er mich in Betracht meines Körpers gebracht hat“. Als im Jahre 1742 Fränkel als Oberrabbiner nach Berlin berufen ward, folgte ihm bald der von Wissensdurst getriebene 14jährige Moses dorthin. Mit nur wenigen Groschen, ohne Empfehlungen, ohne den Muth, sich Fremden zu nähern, ohne Freunde und Bekannte, trat Moses in die Metropole der Bildung ein. Wo sollte er nun wohnen, wovon sich ernähren, an wen sich um Bath und Hülfe wenden? Er stellte sich seinem Lehrer vor und dieser nahm sich seiner mit aller Liebe an. Bei einem wohlthätigen Manne, namens Heimann Bamberger, verschaffte er ihm freie Wohnung in einem Dachstübchen und einige Freitische; er selbst zog ihn an Sabbat- und Festtagen an seinen Tisch, und da Moses eine schöne Hand schrieb, so übertrug er ihm die Abschrift seiner Arbeiten, wofür er ihm wöchentlich einige Groschen gab. Manche Nacht legte der arme Jüngling sich nieder, ohne seinen Hunger stillen zu können! Auf dem Brote, das oft seine alleinige Mahlzeit büdete, bezeichnete er mit sorgsam abgemessenen Strichen den Theil, den er an dem einen Tage essen durfte, um den ändern Tag nicht vollends darben zu müssen, ja es mangelte ihm zuweilen an reiner Wäsche, so-dass er sich den Leuten aus Scham nicht zeigen mochte. Die Noth beugte seinen Geist nicht. Mendelssohn widmete sich mit ungeschwächtem Eifer dem Studium des Talmud und suchte sich die damals bei den Juden noch verpönte deutsche Sprache anzueignen. Israel Samoscz, ein Pole, der seiner Freisinnigkeit wegen aus seiner Heimat verjagt worden war, brachte ihm die Elemente der Mathematik bei, und ein junger jüdischer Arzt aus Prag, namens Kisch, erbot sich, ihm bei der Erlernung des Lateinischen behülflich zu sein. Durch Kisch, der ihn nur wenige Monate unterrichtete, machte er die Bekanntschaft eines jüdischen Arztes, Doctor Ahron Gumperz, der ihn nicht nur Englisch und Französisch lehrte, sondern auch in die Literatur und m die damals herrschende Leibniz-Wolfsche Philosophie einführte. Auch zur Ver-

4. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 19

1888 - Leipzig : Engel
- 19 — Agrippa, welcher während seiner vierjährigen Regierung durch seine treue Anhänglichkeit an das Judenthum, durch seine Milde und Charakterfestigkeit die Liebe des Volkes sich erworben hatte, starb plötzlich zu Cäsarea im 54. Lebensjahre (44). Seinen Sohn Agrippa ü., der sich damals in Rom befand, ernannte Claudius nicht zum König, und so erhielt Judäa als römische Provinz wieder Landpfleger, welche, in Habgier und Blutdurst miteinander wetteifernd, durch ihre Bedrückung den Hass gegen die Römer immer mehr schürten und eine förmliche Anarchie heraufbeschworen. Unter dem Landpfleger Cum anus kam es dadurch, dass ein römischer Soldat eine unanständige Geberde gegen das Heiligthum sich erlaubte, am Pessachfeste (49) zu einem Tumult, und als Cu-manus Truppen anrücken liess, entstand ein so heftiges Gedränge, das an 20000 Juden den Tod fanden. Sein Nachfolger Felix, der sich mit Drusilla, einer der drei leichtsinnigen und sittenlosen Schwestern Agrippa’s vermählte, dachte an nichts anders als sich zu bereichern und setzte sich zu diesem Zwecke mit den Sicariern oder Dolchmännern in Verbindung; viele unschuldige Menschen, selbst den Hohenpriester liess er meuchlings ermorden. An Grausamkeit aber übertraf alle seine Vorgänger Gessius Plorus, unter dem die Empörung der Juden gegen die Römer endlich zum Ausbruch kam. § 5. Die Juden ausserhalb Judäas. Gleichwie Judäa hatte Aegypten und ganz besonders Alexandrien eine grosse Zahl jüdischer Bewohner, welche seit Jahrhunderten volles Bürgerrecht genossen. Durch den Wohlstand, welchen sie durch Handel, Schiffahrt und Betrieb verschiedener Handwerke sich erwarben, und durch die wissenschaftliche Bildung, in der sie bei aller Treue gegen die väterliche Religion den Griechen nicht nachstanden, erregten sie den Hass ihrer ägyptischen und griechischen Mitbürger, welcher durch judenfeindliche Schriftsteller, wie Apollonius Molo, den Lehrer Cicero’s, u. A. noch genährt wurde. Der wüthendste Judenfeind war der Grammatiker Apion, der die Juden und das Judenthum in der frechsten Weise angriff, und gegen den Flavius Josephus in einer besondern Verteidigungsschrift auftrat. Der lang genährte Hass der Alexandriner gegen die Juden brach unter Caligula durch das Erscheinen des Königs Agrippa in der ägyptischen Hauptstadt in helle Flammen aus. Die beutelustige Menge vertrieb die Juden aus den vier Stadttheilen Alexandriens, misshandelte sie, plünderte ihre Häuser, stürmte die Synagogen und stellte daselbst die Bilder des Kaisers auf. In dieser Noth schickten die Juden im Sommer (40) eine Gesandtschaft von B oder 5 Männern an den Kaiser nach Rom. Einer von diesen war Philo, der bedeutendste Vertreter der jüdisch-alexandrinischen Schule. In Alexandrien geboren, einer reichen und angesehenen Familie entsprossen, hatte er eine sehr sorgfältige Erziehung erhalten und sich mit vielem Eifer dem Studium der Philosophie und Literatur des Judenthums gewidmet. Mit den Schriften Plato’s innig vertraut, machte er sich dessen poetische Sprache so zu eigen, dass man zu sagen pflegte: Plato schrieb wie Philo oder Philo wie Plato. Mit seiner schwärmerischen Liebe zur Philosophie verband er eine unerschütterliche Anhänglichkeit an das Juden-

5. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 22

1888 - Leipzig : Engel
- 22 — Plätze Galiläas und führte in seinem Heere eine strenge Disciplin ein. Nichtsdestoweniger wurde er des Verraths bezichtigt und des geheimen Einverständnisses mit den Römern verdächtigt. Sein entschiedenster Gegner war der an Geist und Energie ihm überlegene Johann von Giskala, der auch bewirkte, dass Josephus in Jerusalem angeklagt wurde. Ehe noch die Römer heranrückten, war Galiläa in zwei Lager getheilt und dadurch das wichtigste Bollwerk Judäas den Römern überliefert. Der Aufstand der Juden, anfangs kaum der Beachtung werth gefunden, erschien dem Kaiser Nero nunmehr doch so gefährlich, dass er den bereits 56jährigen Flavius Vespasian, den besten Feldherrn seiner Zeit, mit der Bewältigung desselben betraute. Vespasian, dem sein Sohn Titus zwei Legionen aus Aegypten zuführte, rückte im Verein mit den Truppen Agrippa’s gegen Galiläa und ging, nachdem er mehrere kleinere Städte eingenommen und niedergebrannt hatte, auf die Bergfeste Jotapata los, um deren Einnahme es ihm hauptsächlich zu thun war. Die Juden kämpften mit Erbitterung und Todesverachtung und brachten den Römern grosse Verluste bei, aber selbst der hartnäckigste Widerstand war vergeblich. Nach einer 47tägigen Belagerung wurde Jotapata durch den Verrath eines Ueberläufers eingenommen (1. Tamus = Juli 67). Viele der Belagerten gaben sich selbst den Tod, 40,000 Mann verloren das Leben, 1200 wurden zu Gefangenen gemacht, unter diesen befand sich auch Josephus. Er hatte sich am Tage der Eroberung in eine Höhle geflüchtet, wo sich 40 Männer versteckt hielten. Auf seine Aufforderung sich den Römern zu ergeben, traten sie mit gezückten Schwertern gegen ihn. Schnell nahm er seine Zuflucht zu einer List und schlug vor, dass der Reihe nach einer durch den ändern sterben und das Los entscheiden solle. Er wusste es nun so einzurichten, dass er und ein Anderer die letzten waren. Mit diesem, dem er die Freiheit versprochen hatte, zu Vespasian geführt, warf er sich ihm zu Füssen und prophezeite ihm und seinem Sohne Titus die Ernennung zum Kaiser, worauf ihm Verzeihung verheissen und eine jährliche Rente zugesichert wurde. Josephus wohnte der Einnahme Jerusalems bei und begleitete Titus zu seinem Triumphzuge nach Rom, wo er, von der jüdischen Nation tief gehasst, bis 94 lebte und den „jüdischen Krieg“, die schätzbarste, wenn auch nicht immer zuverlässige Quelle für die jüdische Geschichte, so wie „zwanzig Bücher jüdischer Alterthümer“ schrieb; diese beiden Werke, denen sich seine Selbstbiographie und seine Schrift gegen Apion anreiheten, sind in die meisten europäischen Sprachen, zum Theil auch ins Hebräische übersetzt und haben seinen sonst nicht unbefleckten Namen unsterblich gemacht. § 7. Vespasian und Titus. Nach der Einnahme von Jotapata drang Vespasian in Galiläa immer weiter vor: er zerstörte Joppe, eroberte Tiberias, nahm dann Gamala, das hartnäckigen Widerstand leistete und dessen sämmtliche Bewohner, bis auf zwei Mädchen, die sich versteckt gehalten hatten, schonungslos getödtet wurden. Mit der Einnahme Giskala’s war die Eroberung von Galiläa vollendet (November 67).

6. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 27

1888 - Leipzig : Engel
— 27 — Nächsten sei dir so werth wie die deinige, sei nicht geneigt zum Zorne und bessere dich einen Tag vor deinem Tode; wärme dich an dem Feuer der Weisen, aber hüte dich vor ihren glühenden Kohlen, dass du dich nicht daran verbrennest.“ R. Josua, der seinem grossen Lehrer an Bescheidenheit und Kenntnissen am ähnlichsten war, stand in Bekiin einem von ihm gegründeten Lehrhause vor. Seines Gewerbes ein Kohlenbrenner und von abschreckend hässlichem Aeussern, stand er doch wegen seines Charakters und stets schlagfertigen Witzes in hoher Gunst bei dem kaiserlichen Hofe, bei dem er sich für seine Glaubensgenossen oft verwendete. § 2. R. Gamliel ü. und seine Zeitgenossen. Mit dem Tode R. Jochanan’s hörte auch die von ihm angestrebte und aufrecht erhaltene Einheit auf. Infolge der ausserhalb Lyddas gegründeten Lehr-häuser traten die früheren Streitigkeiten der hillel’schen und schammai’schen Schulen wieder stärker hervor, sodass der eine Lehrer für verboten hielt, was nach dem ändern gestattet war. Diese Streitigkeiten zu beseitigen und die Einheit wieder herzustellen, war R. Gamliel ü., auch R. Gamliel von Jabne genannt, als Nachfolger R. Jochanan’s und als Nasi berufen (80). R. Gamliel, Sohn des von den Römern getödteten Simon, verband mit tiefer Kenntniss des Gesetzes auch allgemeines Wissen und war namentlich ein Freund der griechischen Sprache. Voll Milde und Nachgiebigkeit im Privatleben, hielt er mit aller Strenge auf die Autorität seiner Würde und führte im Drange nach Einheit den Bann ein, welchen er über die bedeutendsten Männer verhängte. Seine Strenge bewies er besonders gegen die früher genannten R. Elieser und R. Josua. Letztem forderte er auf, an dem Tage, der nach R. Josua’s Berechnung der Versöhnungstag, seiner eigenen Meinung nach aber ein gewöhnlicher Werktag war, mit Stab und Reisekleidern vor ihm zu erscheinen. R. Josua gehorchte, aber die Mitglieder des Synhedrion waren über die harte, verletzende Weise, in der der Nasi ihm begegnete, so empört, dass sie ihn seines Amtes entsetzten und den jugendlichen, reichen R. Eleasar den Asarja, der ein Abkömmling Esra’s und bei den römischen Behörden beliebt war, an seine Stelle wählten. R. Gamliel bot alsbald die Hand zur Versöhnung, suchte den von ihm beleidigten R. Josua in seiner ärmlichen Wohnung auf und lebte, wieder in sein Amt eingesetzt, in Eintracht mit den Mitgliedern des Synhedrion. Er traf mehrere wichtige Einrichtungen, ordnete das Kalenderwesen, führte bestimmte Gebetformeln ein und liess von Simon aus Pikole das Achtzehngebet (Tephilla oder Sch’mone Esre) sowie von Samuel dem Elleinen das Gebet gegen die Angeber redigiren; auch steuerte er dem in seinei Zeit herrschenden Luxus bei Leichenbestattungen. Zeitgenosse R. Gamliel’s war Akylas oder Aquila (Onkelos), ein reicher Römer aus der Landschaft Pontus, der zum Judenthum übertrat und eine neue griechische Uebersetzung der heil. Schrift verfasste, von der übrigens nur noch Bruchstücke vorhanden sind; die aramäische Uebersetzung, welche ebenso wie die dem Jonathan den Usiel zugeschriebene Paraphrase der Propheten erst in späteren Jahrhunderten entstanden ist, trägt mit Unrecht seinen Namen.

7. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 30

1888 - Leipzig : Engel
— 30 — grosser Feind der Gelehrten war, dass er sie gern wie ein Esel gebissen hätte, widmete sich nun im Alter von 40 Jahren dem Studium: er besuchte die Lehrhäuser des R. Elieser den Hyrkanos und des R. Nachum aus Gimso und wurde einer der gefeiertesten Gesetzeslehrer, sodass sich der Sage nach 12,000 Schüler um ihn scharten, und sein hartherziger Schwiegervater Kalba-Sabua so stolz auf ihn war, dass er ihm sein ganzes Vermögen vererben wollte. R. Akiba’s tiefer Geist zeigte sich in seinem Lehrsystem: er führte das Einzelne auf allgemeine Regeln zurück und verwendete zur Folgerung gesetzlicher Bestimmungen nicht blos die kleinen Bindewörtchen, sondern auch einzelne Buchstaben und Zeichen. Ein besonderes Verdienst erwarb er sich durch die systematische Vertheilung und Ordnung des halachischen Stoffes, „Mischna des R. Akiba“, wodurch das Studium wesentlich erleichtert wurde. R. Akiba, der sein Lehrhaus in B’ne-Brak hatte und thätigen Antheil an der Empörung unter Hadrian nahm, erlitt den Märtyrertod. Trotz des strengen Edictes stellte er selbst im Gefängniss die Zusammenkünfte mit seinen Schülern nicht ein. Unerschütterliche Glaubenstreue bewies er noch in der letzten Stunde. Auf Befehl des unmenschlichen Rufus liess man ihm mit eisernen Haken die Haut vom Leibe reissen, und dennoch verrichtete er mit der grössten Andacht das Sch’ma-Gebet, glücklich, wie er meinte, Gelegenheit gefunden zu haben, die Liebe zu Gott in so seltener Weise bekunden zu können. Mit dem letzten Worte „Echod“ (Gott ist einzig) hauchte er die Seele aus. Ihm ging in den Tod voran R. Ismael, der ein Sohn des Hohenpriesters Elisa, als Gefangener in Rom von R. Josua losgekauft, eine eigene Schule gründete und die bis dahin üblich gewesenen 7 Deutungsregeln in 13 zerlegte. Das Haupt R. Ismael’s, dessen Schönheit gerühmt ward, soll, wie es heisst, auf Verlangen der Kaiserstochter nach Rom geschickt worden sein. Die übrigen Märtyrer sind: R. Chanina den Teradion, Schwiegervater des R. Meir, der gegen das Verbot der Römer und gegen die Warnung des Jose den Kisma Öffentlich religiöse Vorträge hielt, weshalb man ihn, in eine Gesetzesrolle gehüllt, und, um die Todespein zu verlängern, mit feuchter Wolle umwickelt, verbrannte, seine Frau zum Tode verurtheilte und seine Tochter nach Rom in ein verrufenes Haus, brachte wo sie jedoch mit grösster Standhaftigkeit ihre Unschuld und Reinheit zu bewahren wusste, bis sie von ihrem Schwager R. Meir befreit wurde. Dem R. Chuzpit, der Dolmetscher im Synhedrion war, -wurde die Zunge ausgeschnitten, und R. Juda den Baba, der gegen das Verbot der Römer 7 Schülern R. Akiba’s die Ordination ertheilt hatte, sollen die Henker durch 300 Lanzenstiche wie ein Sieb durchlöchert haben. Von den übrigen Märtyrern, von R. Jeschebab, dem Schreiber, R. Eleasar den Schamua u. A. ist nichts als der Name bekannt. Den Tod dieser Männer, welche übrigens nicht alle einer und derselben Zeit angehören, beklagen wir noch jetzt am Versöhnungstage und am Gedenktage der Zerstörung Jerusalems. § 5. Die Schüler R. Akiba’s Nachdem durch Antoninus Pius, den Adoptivsohn Hadrian’s, die harten Gesetze, welche sein Vorgänger gegen die Juden erlassen hatte, zurückgenommen,

8. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 32

1888 - Leipzig : Engel
— 32 — kabbalistischen Buches Sohar. Viele seiner inhaltreichen Aeusserungen sind volksthümlich geworden, so die Aussprüche: „Eher soll sich der Mensch in einen glühenden Ofen werfen lassen, als dass er jemand öffentlich beschämt.“ „Verdienstlicher ist die Verehrung der Eltern als die Verehrung Gottes durch Opfer, denn von dieser sind die Armen befreit, von jener aber nicht.“ E. Jose den Chalafta aus Sepphoris gehört ebenfalls dieser Zeit an. Hadrian vertrieb ihn aus Tiberias, worauf er nach seinem Geburtsorte zurückkehrte, wo er sich kümmerlich als Gerber ernährte, dabei aber nicht aufhörte, sich mit dem Gesetzesstudium zu beschäftigen. Sein Grundsatz war, lieber Schüler als Lehrer zu sein, lieber unter Erfüllung seiner Pflicht mit Leiden, als schuldbewusst ohne diese zu sterben, des Guten lieber zu viel als zu wenig zu thun, lieber in der Meinung der Menschen als Schuldiger zu sterben als in Wahrheit schuldig zu sein. Ergreifender und überzeugender jedoch als seine Worte war sein Leben, in dem jeder das treue Abbild seiner Lehren erkennen musste. Er ist Verfasser der schon im Talmud angeführten Chronik Seder Olam; die heute diesen Titel führende Schrift ist jedoch später entstanden. Ausser den Genannten thaten sich noch hervor: Ben Asai, Schüler des E. Akiba, der, um sich ganz dem Studium hinzugeben, unverheirathet blieb, und Ben Soma, der sich von der Welt zurückzog und ein beschauliches Leben führte. Beide starben sehr jung. § 6. E. Juda Hanasi. Die Mischna. Die Patriarchenwürde, welche durch mehrere Generationen im Hause Hillel verblieben und erblich geworden war, ging nach dem Tode Simon den Gamliel’s (163) auf seinen Sohn über, der unter dem Namen Juda Hanasi (der Fürst) oder Hakadosch (der Heilige), oder schlechthin Eabbi bekannt ist. Geboren in demselben Jahre, in dem E. Akiba den Märtyrertod erlitten (135), und von den hervorragendsten Lehrern seiner Zeit unterrichtet, trat er im Alter von 27 Jahren sein Amt an. Er vereinigte tiefe Gelehrsamkeit mit grossem Eeich-thum, den er, für seine Person bescheiden und genügsam, zur Unterstützung der Dürftigen und seiner zahlreichen Schüler verwendete; er war mild und leutselig, hielt aber wie sein Vater mit aller Strenge auf die Anerkennung seiner Würde. Es gelang ihm um so leichter, die Alleinherrschaft zu führen, als ein ebenbürtiger Nebenbuhler nicht aufstand und er mit einem oder gar mehreren der Antonine — nach Einigen mit Marc Aurelius, nach Anderen mit Septimius Severus oder mit Caracalla — befreundet war. E. Juda, der zugleich mit dem Sitz des Synhedrion sein Lehrhaus von Schefaram nach Bet-Schearim, dann nach Sepphoris und Tiberias verlegte, traf mehrere durch die Zeitumstände gebotene Erleichterungen. Sein grösstes Verdienst erwarb er sich durch die Sammlung und Vollendung der Mischna (190), wodurch die früher von E. Akiba, E. Me'ir und Anderen angelegten Sammlungen verdrängt wurden. Ob die Mischna, welche klar und präcis, in hebräischer Sprache mit untermischten aramäischen Sätzen abgefasst, bereits von E. Juda, oder erst später niedergeschrieben wurde, darüber sind die Ansichten getheilt. Sie besteht

9. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 46

1888 - Leipzig : Engel
— 46 — Die Samaritaner unterscheiden sich dadurch wesentlich von den Juden, dass sie nur die fünf Bücher Mosis als göttlich anerkennen und an den Wortlaut derselben festhalten; auch hat der Text ihres Pentateuch, welcher hebräisch mit samaritanischen Lettern geschrieben ist, vielfache, zum Theil willkürliche Abänderungen erfahren. Ausser dem Pentateuch haben sie noch ein Buch Josua, das aber, von dem unserigen ganz verschieden, erst später angefertigt, voller Fabeln ist und ihre Geschichte bis auf den Kaiser Hadrian fortführt. Ausser dem Sabbat, an dem sie gleich den Karäern weder Licht noch Feuer in ihren Wohnungen anzünden lassen und sich jeder Art Thätigkeit enthalten, feiern sie sieben Feste: nämlich das Pessachfest, an dessen Vorabend sie unter besonderer Feierlichkeit ein Lamm für die ganze Gemeinde schlachten; dieses ist das einzige Opfer, das von den Samaritanern noch jetzt dargebracht wird. 7 Tage gemessen sie ungesäuertes Brot, begehen aber nur den 1. und 7. Tag als Festtag. Drei Tage vor dem Wochenfest ist der „Tag des Sinai“, an dem die ganze Thora gelesen wird, was auch bei ihnen am Wochenfeste geschieht; dasselbe fällt immer auf den 8. Sonntag nach dem in der Pessachwoche. Das 5. Fest ist der Tag des Andenkens an das Lärmblasen (Kosch haschana), und das 6. der Versöhnungstag, an dem sie sich alles Essens, Trinkens, Schlafens und Sprechens mit einander enthalten, und volle 24 Stunden, theils ihre schönsten Gesänge singend, theils die ganze Thora lesend, in der Synagoge zubringen. Das letzte Fest ist das Laubhüttenfest, an dem sie, einen Feststrauss tragend, zum Berge Gerisim wallfahren und in Hütten wohnen. Obgleich die Samaritaner in der Beobachtung der Eeligionsgesetze sehr gewissenhaft sind, was ihnen selbst der Talmud schon zugesteht, so wurden sie doch als Heiden betrachtet, weil sie nach der Behauptung des Talmud eine metallene Taube verehrten. Früher hatten sie in Aegypten, Syrien und anderen Gegenden ihre Wohnsitze, jetzt finden sie sich nur noch in Nablus, ungefähr 12 Stunden von Jerusalem, in geringer Zahl mit einem eigenen Oberpriester an ihrer Spitze und beschäftigen sich mit Ackerbau, Handel und Handwerk. An Geisteserzeugnissen sind sie sehr arm; einige ihrer Gelehrten schrieben Erläuterungen zum Pentateuch. Auch gab es unter ihnen mehrere Dichter und Aerzte. § 6. Die Juden unter den Ost- und Westgothen Das von Theoderich gestiftete Ostgothenreich umfasste beinahe ganz Italien, Dacien und Hlyrien, Länder, welche von Juden seit früher Zeit bewohnt waren. Die Ostgothen sammt ihren Königen bekannten sich zum Arianismus und zeigten sich nicht allein duldsam gegen die fanatischen Katholiken, sondern auch sehr human gegen die Juden. Theoderich, dessen Grundsatz lautete: „Wir können keine Religion gebieten, weil niemand gezwungen werden kann, gegen seinen Willen etwas zu glauben“, bewahrte den Juden ihre Eechte und Privilegien und nahm sie gegen die römische Geistlichkeit kräftig in Schutz. Als in Eom bei Gelegenheit eines Strassenkrawalls eine der dortigen zahlreichen Synagogen in Brand gesteckt wurde, befahl der König, dass der Senat für die Wiedererbauung der Synagoge auf Kosten der vermögenden Theilnehmer an jenem Excesse zu

10. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 55

1888 - Leipzig : Engel
— 55 - indem er eine vollständige hebräische Grammatik und ein hebräisches Wörterbuch in arabischer Sprache ausarbeitete. Auch verfasste Samuel mehrere poetische Werke, Nachbildungen der Psalmen, der Sprüche und des Kohelet (Ben Tehillim, Ben Mischle, Ben Kohelet), und unterhielt einen lebhaften Briefwechsel mit Gelehrten der verschiedenen Länder, welche er reichlich unterstützte, und durch die er für arme Gemeinden Abschriften der Bibel und des Talmud auf seine Kosten anfertigen liess. Er starb im hohen Alter, 1055. Ihm folgte als Vezier und Rabbiner sein Sohn Joseph. Joseph war gleich dem Vater unterrichtet und gewandt, wohlthätig und ein Förderer der Wissenschaft, aber es fehlte ihm an Bescheidenheit und Klugheit. Durch sein herrschsüchtiges Benehmen und seine Prachtliebe erregte er den Hass der maurischen Bevölkerung, der sich bald zu offener Feindschaft und Empörung steigerte. Seine Gegner beschuldigten ihn, dass er im Einvernehmen mit einem das Gebiet von Granada bedrohenden Nachbarfürsten stehe. Auf dieses Gerücht hin stürmte die wüthende Menge seinen Palast, tödtete den 35jährigen Joseph und kreuzigte ihn (30. December 1066). Denselben Tag fiel die ganze, aus 1500 Familien bestehende jüdische Gemeinde in Granada. Unter den wenigen, welche der Volkswuth entgingen, befand sich Joseph’s Frau, die gelehrte Tochter des armen Rabbiners Nissim den Jakob aus Kairovan, der einen „Schlüssel“ zum Talmud verfasste. Sie entkam mit ihrem Sohne nach Lucena, wo die jüdische Gemeinde sich ihrer annahm. Das Gemetzel in Granada war seit der Herrschaft des Islam die erste Judenverfolgung auf der pyrenäischen Halbinsel. § 3. Die Zeitgenossen des Samuel und Joseph Ha-Nagid. Zu den Zeitgenossen des Samuel Ha-Nagid gehören Salomon Ibn Gabirol, der Arzt, Philosoph und Dichter, der als Rabbiner und Sittenlehrer bekannte Bachja Ibn Bakoda, und fünf Gelehrte, die alle den Namen Isaak tragen. Gabirol wurde gegen 1020 in Cordova oder Malaga geboren und hielt sich längere Zeit in Saragossa auf. Von seinen Lebensschicksalen ist sehr wenig bekannt. Früh verwaist, fand er in dem Astronomen und Staatsmann Jekuthiel Ibn Hassan einen Beschützer, den er nach dessen 1039 in Saragossa erfolgten Tod in mehreren Poesien beklagte. Durch seine Freundschaft zu dem Grammatiker Jona Ibn Gannach wurde sein Verhältniss zu Samuel Ha-Nagid, seinem Gönner, getrübt, und er war im Begriffe Spanien zu verlassen. Er starb zu Valencia c. 1052. Sein Ende ist sagenhaft ausgeschmückt. Ein Maure, so wird erzählt, beneidete ihn wegen seiner Weisheit und missgönnte ihm seine schönen Lieder. Er lud ihn zu sich ein, erschlug ihn dann und begrub ihn in seinem Garten zur Seite eines Feigenbaumes. Der Baum, von edlem Blute getränkt, trug frühzeitig Früchte von ungewöhnlicher Schönheit, und der Khalif, dem jener Maure davon verehrte, aufmerksam gemacht, liess die Sache untersuchen. Der Maure bekannte, den Juden erschlagen und in seinem Garten begraben zu haben. Gabirol, welcher schon in der Jugend eine versificirte hebräische Grammatik geschrieben, hat das ganze Gebiet der religiösen Poesie angebaut; Hymnen und Gebete, Buss- und Klagelieder sind von ihm in vielfachen Formen vorhanden
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